2019 04 AnästhesistInnen in Praia


4 Wiener Anästhesistinnen und Anästhesisten in Praia

Cosmas, bisher in der unfallchirurgischen Zusammenarbeit aktiv, strebt eine Erweiterung der Aktivitäten auch auf andere medizinische Bereiche an. Um diesbezüglich mögliche Aufgabenbereiche zu erkunden , reisten im April Andreas Gatterer, ein Anästhesist aus dem Otto Wagner Spital, sowie drei Fachärzte und Ärztinnen für Anästhesie und Intensivmedizin aus dem Wilhelminenspital für eine Woche nach Praia: Monika Gratzer, Christina Handler und Stefan Pöchacker wurden alle herzlich empfangen und mit großer Gastfreundschaft durch die einzelnen Abteilungen und Operationsbereiche geführt.

Da von vier Bildwandlern nur noch einer funktionsfähig war, was bei einem Ausfall desselben viele unfallchirurgische Prozeduren unmöglich machen würde, verbrachte Dr. Pöchacker mehrere Vormittage vor den defekten Bildwandlern und konnte glücklicherweise in stundenlanger Kleinarbeit und mittels zahlreicher Telefonate mit einem engagierten befreundeten Techniker einen der Bildwandler wieder aktivieren.

Eine weitere Aktivität betraf die Demonstration der zahlreichen Vorteile der ultraschallgestützten Diagnostik, sowohl im Rahmen eines Vortrages als auch der praktischen Umsetzung: Die ärztliche Leiterin der Notaufnahme, Fr. Dr. Ofelia Afonseca Monteiro, präsentierte zwei Patienten mit suspekten Lungenveränderungen und gemeinsam wurde eine sonographiegezielte Punktion der Läsionen zur feingeweblichen Untersuchung durchgeführt.

Von Seiten der Krankenhausleitung wurde großes Interesse an der Etablierung einer Intensivstation an uns herangetragen - schließlich hat Kap Verde als Staat mit rund 550.000 Einwohnern bis dato keinerlei Intensivbehandlungsmöglichkeiten. Im Rahmen unseres Aufenthaltes diskutierten wir mit zahlreichen interessierten Kolleginnen und Kollegen unterschiedlicher Abteilungen den beträchtlichen finanziellen und personellen Aufwand und mögliche Strategien der Implementierung.

Wir konnten zahlreiche Kontakte knüpfen, was wir in Zukunft zur Ausweitung der Zusammenarbeit nutzen möchten. Vor allem Aus- und Weiterbildung und deren fachliche und finanzielle Unterstützung erscheinen uns als wesentlichen Aufgabe. Als ersten – und sicherlich nicht letzten – Schritt haben wir den Besuch von KollegInnen der Anästhesie beim EUROANESTHESIA 2019, dem grössten europäischen Anästhesiekongress vorbereitet (siehe eigenen Bericht dazu).

Wien, 04 2019

Monika Gratzer

 

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